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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 3.5.2018 Drucken

    Kommt die Sommerrallye?

    Das Börsenjahr 2018 zeigt bisher ein sehr gemischtes Bild.

    Der amerikanische S+P 500-Index liegt aktuell auf unverändertem Niveau gegenüber Dezember 2017. Der Eurostoxx 50 und der DAX zeigen eine leicht negative Performance von rund drei Prozent. Diese Entwicklung überrascht, da viele fundamentale Aspekte eher für steigende Aktienmärkte sprechen.

    Wo liegen die Gründe und welche Aussichten bieten die Aktienmärkte über den Sommer? Das fundamentale Umfeld für die Aktienmärkte könnte auf den ersten Blick nicht besser sein. Die Weltwirtschaft wächst. So zeigen die Wachstumsraten des ersten Quartals sowohl in den USA (Prognose plus zwei Prozent) als auch in China (plus 6,8 Prozent) ein solides Wachstum. In Europa ist die Wirtschaft stärker als erwartet. Inflationäre Tendenzen sind weiterhin nur in geringen Maße sichtbar und versetzen die Notenbanken in die Lage, weiter eine lockere Geldpolitik zu betreiben. Das hält die Liquidität der internationalen Anleger hoch.

    Goldilocks-Szenario hat weiter Bestand

    Es steht weiterhin viel Geld für die Anlage an den Kapitalmärkten bereit. Auch wenn in den Vereinigten Staaten die Zinsen bereits einmal erhöht wurden, eine wirkliche Alternative sind Rentenanlagen noch nicht. Die Berichte der Unternehmen für das erste Quartal fielen überwiegend sehr positiv aus. Hierbei überzeugten insbesondere die US-Technologiewerte, wie zum Beispiel Amazon, Netflix und Facebook. Auch europäische Konzerne berichten über weiter gute Geschäfte, unter anderem SAP. Somit hat das sogenannte Goldilocks-Szenario – niedrige Zinsen, moderates Wachstum, geringe Inflation und steigende Unternehmensgewinne – weiter Bestand.

    Bremsspuren in der Kursentwicklung

    Bei der Kursentwicklung zeigen sich trotz allem zunehmend Bremsspuren. Grund dafür ist, dass alle genannten Gründe dem Markt bekannt sind und keinerlei Überraschungsmomentum darstellen. Neue Aktienkäufe als Triebfeder für steigende Notierungen lösen sie nicht mehr aus. Vielmehr beschäftigt sich der Markt nicht mehr mit 2018 und dem Goldilocks-Szenario, sondern zunehmend mit den Fragen, die ihre volle Wirkung erst Ende des Jahres bzw. 2019 entfalten. Dabei gibt es schwerwiegende Themen zu beachten:

    1. Notenbanken

    Die Geldpolitik steht weiter auf dem Prüfstand. Personalentscheidungen erschweren zusätzlich den Ausblick. In den USA wurde mit J. Powell ein neuer Notenbankchef ernannt und im Gremium werden in den nächsten zwei Jahren sechs von sieben Mitglieder neu bestellt. Welche Geldpolitik ist zukünftig in den USA zu erwarten? Für die europäische Notenbank steht 2019 ebenfalls eine Zäsur an. Wer folgt Mario Draghi und wie schnell erfolgt dann der Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik?

    2. Wachstum und Protektionismus

    Wie stark wird der Protektionismus, ausgelöst durch den US-Präsidenten, zunehmen und wie stark wird das Wachstum beeinträchtigt?

    3. China

    Wie stark wird das chinesische Wachstum als Triebfeder des Welthandels bleiben und wann wird die dortige Schuldensituation zur spürbaren Belastung?

    4. Unternehmensgewinne

    Können die Unternehmen ihre auf Rekordniveau liegenden Margen verteidigen oder könnte durch steigende Kosten Druck auf die Gewinne entstehen?

    Über den Sommer werden diese Fragen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Somit lässt sich nicht klar beantworten, ob es zu einer Sommerrallye kommt. Gewinnmitnahmen und heftige Korrekturen, ausgelöst durch politische oder geldpolitische Kommentare, sollten immer eingeplant werden. Ein grundsätzlicher Verkauf in Erwartung von Kursrückgängen verbieten sich ebenfalls. Für den Investor bleibt ein Aspekt auch wesentlich wichtiger. Er sollte nicht auf kurzfristige Rallyes schauen, sondern sich an guten Unternehmen mit einer klaren Zukunftsorientierung beteiligen.

    Sonnige Phase trotz heftiger Sommergewitter

    Diese findet der Anleger heute in Branchen wie der Medizintechnik (zum Beispiel Siemens Healthineers), bei Autozulieferern (zum Beispiel Continental) und bei Unternehmen, die in Zukunftsindustrien (wie beispielsweise Robotics und Big Data) aktiv sind. Auch analytisch preiswerte Unternehmen aus Branchen wie Pharma (zum Beispiel Roche) und Versicherungen (beispielsweise Axa) bieten langfristig über hohe Dividenden gute Aussichten. Eine Diversifikation über Titel, Branchen und über unterschiedliche Kaufzeitpunkte legt dabei den Grundstock für eine lange „sonnige Phase“ bei Aktienanlagen, auch wenn eine mögliche Sommerrallye durch heftige Sommergewitter getrübt wird.


    Uwe WiesnerAb und zu schreiben Experten für das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA), die nicht zum Kernteam gehören. Aber was bedeutet das schon. Gäste empfängt man immer am wärmsten.

    Wie Uwe Wiesner. Er ist Portfoliomanager bei der Hansen & Heinrich AG in Berlin.

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