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    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 21.3.2018 Drucken

    Mehr Menschen gehen später in Rente

    Immer weniger Berufstätige wollen früher als gesetzlich vorgesehen in Rente gehen. Die Anzahl derer, die sich wünschen, länger zu arbeiten, hat sich in den letzten Jahrzehnten hingegen mehr als verdoppelt.

    Das Renteneintrittsalter liegt in Deutschland für nach 1963 Geborene bei 67 Jahren. Langjährig Versicherte können sich aber nach 45 Versicherungsjahren schon früher ohne Abschläge in den Ruhestand verabschieden. Angehörige des Geburtsjahrganges 1955 zum Beispiel mit 63 Jahren und sechs Monaten. Im vergangenen Jahr nutzten diese Möglichkeit fast 30.000 Menschen mehr als noch 2016. Doch bei den künftigen Jahrgängen wird sich dieser Trend vermutlich umkehren.

    Mehr Deutsche wollen später in RenteDas geht aus einer Repräsentativbefragung der Bertelsmann Stiftung hervor, die das Institut für Demoskopie Allensbach durchführte. Demnach geht die Neigung, früher die Rente zu beginnen, zurück. So wollte 2002 noch mehr als die Hälfte der Befragten vorzeitig in den Ruhestand treten. Dieser Anteil halbierte sich mittlerweile auf ein Viertel. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich hingegen der Anteil derer, die lieber länger als gesetzlich vorgesehen arbeiten möchten, von fünf auf zwölf Prozent. Das entspricht zwar immer noch einer kleinen, aber dafür wachsenden Minderheit.

    Bei der Lebensarbeitszeit setzen die Deutschen darüber hinaus mehr auf Freiwilligkeit als auf Zwang. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters hält nur knapp ein Viertel für besonders wichtig, um den demografischen Wandel zu bewältigen. Es wird eine flexiblere Lösung angestrebt. Zudem erhoffen sich die meisten mehr Unterstützung vom Arbeitgeber. So wünschen sich 59 Prozent Maßnahmen, die es für ältere Erwerbstätige attraktiver machen, länger im Beruf zu bleiben.

    Abgesicherter Ruhestand rückt in weite Ferne

    Die Motive für eine verlängerte Lebensarbeitszeit alarmieren jedoch. Personen ohne Realschulabschluss geben vor allem finanzielle Engpässe für einen späteren Renteneintritt an. Das Gleiche gilt für Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 2.500 Euro. Die Befragten unterscheiden sich in diesem Punkt allerdings stark. Menschen mit höherer Schulbildung und mehr Geld wollen nämlich aus anderen Gründen länger arbeiten. Die Hauptmotive sind dabei „macht Spaß“, „Kontakt mit Menschen“ und „geistig fit bleiben“. Gesundheitliche und immaterielle Anreize nehmen mit dem Alter zu.

    Viele Deutsche sorgen sich bereits jetzt, im Alter zu wenig Geld zu haben. Jeder zweite Nichtrentner befürchtet eine finanzielle Notlage im Ruhestand. Lediglich 14 Prozent glauben an eine abgesicherte Rentenzeit. Ergänzende private Altersvorsorge gewinnt somit an Bedeutung. Doch nur 40 Prozent der Befragten legen regelmäßig Geld für den Lebensabend zurück. Fast ein genau so großer Teil überblickt die Höhe der Einkünfte im Alter nicht. Weitere 27 Prozent haben nach eigenen Angaben für eine Altersvorsorge keinen finanziellen Spielraum.

    Düstere Zukunftsaussichten

    Eine längere Lebensarbeitszeit ist im Übrigen für fast alle Befragten eine typische Folge des demografischen Wandels. Die Mehrheit der Deutschen verbindet diesen in erster Linie mit negativen Aspekten. So erwarten 83 Prozent eine erhöhte Armutsquote bei Älteren. 77 Prozent rechnen mit deutlich steigenden Rentenversicherungsbeiträgen. Doch nicht nur das System der Alterssicherung ist nach Meinung der Deutschen von den demografischen Entwicklungen betroffen. Auch Auswirkungen für den Arbeitsmarkt werden befürchtet. Nur acht Prozent sehen im demografischen Wandel eine Chance für zukünftige Generationen.

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