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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 22.5.2018 Drucken

    DIA-Zukunftswerkstatt: Apps für Generationen

    Was haben “edmo”, “Help” und “Jalt” gemeinsam? Hinter den Abkürzungen verbergen sich Ideen junger Leute, wie das Zusammenspiel der Generationen mit Hilfe von Smartphone, Apps & Co zum Nutzen aller organisiert werden kann.

    Vor geraumer Zeit hatte das Deutsche Institut für Altersvorsorge deutschlandweit Schüler zu einem Wettbewerb aufgefordert. In der DIA-Zukunftswerkstatt wurde zum Beispiel nach Apps für den Alltag gefahndet, mit denen Nachbarschaftshilfe smart wird. Inzwischen sind alle Einsendungen gesichtet.

    Apps in der BeratungMit viel Phantasie und Erfindergeist erdachten die “App-Entwickler” Werkzeuge und Wege für den Austausch von Jung und Alt. Überrascht hat die Liebe zum Detail. So schickten einige bereits Vorschläge für die Gestaltung des Front-end mit ein, machten sich Gedanken über die technische Umsetzung oder die Finanzierung.

    Zum Beispiel Laura Ufer. Sie skizzierte eine App für die Nachbarschaftshilfe, einschließlich erster Entwürfe für die Oberfläche des Tools. Dafür schlägt sie vor, dass es zwei Varianten gibt. Eine für die älteren Hilfesuchenden, die sehr einfach und mit nur wenigen Eingabefeldern ausgestattet ist, und eine für die jüngeren Nutzer. Diese können zum Beispiel über den Ortungsdienst und eine erweiterte Suchfunktion die unterschiedlichen Anfragen nach Art, Entfernung und Aufwand sortieren lassen.

    Ehrenamtlich oder entgeltlich?

    Auch mit der Frage, ob die Hilfe ehrenamtlich sein oder gegen ein Entgelt erfolgen sollte, setzt sie sich auseinander. Wie sollte eine faire Entgelthöhe ermittelt werden? Was ist mit jenen Ältern, die zwar Hilfe benötigen, aber sich diese nicht leisten können? Für diesen Fall bringt sie die Pflegeversicherung ins Spiel. Wer meint, das sei ein abwegiger Vorschlag, weil von den eigentlichen Pflegeaufgaben zu weit entfernt, blicke auf die Überlegungen der Deutschen Post bei ihrem Pilotprojekt “Post persönlich”. Dort schaut der Briefträger bei Älteren nach dem Rechten. Langfristig kann sich die Post durchaus eine Finanzierung über die Pflegeversicherung vorstellen.

    Das alte Prinzip des Anhalters wiederbelebt

    “Stoppen & Shoppen” nennt Anja Hofmeister ihren Vorschlag. Sie entwarf Vorstellungen, wie mit Hilfe einer App spontane Fahr- und Einkaufsgemeinschaften gebildet werden können. Das Modell sei zwar nicht nur zur Hilfe für Ältere geeignet, aber gerade diese leiden mit zunehmendem Alter häufig an eingeschränkter Mobilität. Ihr Vorschlag geht ziemlich ins Detail. So beschreibt sie, wie zum Beispiel die Navigationsgeräte der App-Benutzer mit einbezogen werden.

    Passen gewählte Route und App-Anfrage zusammen, dann bekommt der Fahrer eine Anfrage zur Bildung einer Fahrgemeinschaft. Selbst den Zeitverlust und Umweg, der sich aus der Fahrgemeinschaft ergeben könnte, berechnen App und Navi gleich mit. Das Einverständnis erfolgt per Sprachsteuerung oder einfaches Antippen auf dem Schirm des Navigationsgerätes. “Das alte Prinzip der Anhalter könnte mit Hilfe einer App wieder in Mode kommen”, meint Anja Hofmeister. App statt Pappschild am Straßenrand. BMW, VW & Co, die sich vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister entwickeln wollen, sollten vielleicht mal ein Auge auf dieses Konzept werfen.

    Erlebte Geschichte und Geschichten

    Einem ganz anderen Terrain wenden sich Lennart Ettinghausen und Vincent Ritter mit ihrer App-Idee “edmo” zu. Das Akronym steht für “Erzähl doch mal Opa”. Die Plattform soll helfen, Wissen, Werte und Erfahrungen zu teilen. Ältere sollen Raum und Gelegenheit erhalten, erlebte Geschichte und Geschichten zu erzählen, per Video, Livestream oder geschriebenem Bericht. Bei der Ausarbeitung ihrer Idee fiel ihnen auf, dass zahlreiche Add-Ons für die App denkbar sind. Zum Beispiel könnte daraus ein Portal für Unternehmen entstehen.

    “Mitarbeiter, die nach langjähriger beruflicher Tätigkeit in Rente gehen, können über edmo in Kontakt mit Auszubildenden und Berufseinsteigern treten und so ihr Wissen unkompliziert weitervermitteln”, schlagen die beiden vor. So ließen sich unnötige Fehler vermeiden und die “Neulinge” können vom  Wissen ihres „Mentors“ profitieren. Die pensionierten Mitarbeiter fühlen sich nach wie vor gebraucht und gefordert. Wer weiß, wie schwer es Unternehmen mitunter fällt, Kontakt zu Ausgeschiedenen zu halten, kann sich gut vorstellen, dass diese Idee in der Wirtschaft auf fruchtbaren Boden fällt.

    Workshop mit Unternehmensgründern

    Alles in allem wurden 14 App-Vorschläge für den Wettbewerb eingereicht. Wie geht es damit weiter? Zunächst veröffentlicht das DIA in der letzten Maiwoche die Gewinner in allen drei Werkstätten auf seiner Homepage. Neben App-Ideen konnten auch Beobachtungen und Erlebnisse zur Alterung in unserer Gesellschaft und zum demografischen Wandel eingesandt werden. Für einige der App-Vorschläge organisiert das DIA im Laufe des Jahres einen Workshop mit Experten aus der Berliner Fintech-Szene, mit Unternehmensgründern, die anfangs auch nur eine Idee hatten, aus der schließlich ein Unternehmen entstand. Eines war nämlich von Anfang an in der DIA-Zukunftswerkstatt klar: Es sollte kein Wettbewerb für die Schublade werden.

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